Project Description

Belcea Quartet, Tabea Zimmermann, Jean-Guihen Queyras,
Brahms – String Sextets

Brahms String Quartets Piano Quintet

String Sextet No. 1, Op. 18
1 – Allegro ma non troppo
2 – Andante ma moderato
3 – Scherzo. Allegro molto
4 – Rondo. Poco allegretto e grazioso

String Sextet No. 2, Op. 36
1 – Allegro non troppo
2 – Scherzo. Allegro non troppo — Presto giocoso
3 – Poco adagio
4 – Poco allegro

Johannes Brahms gelang es als erstem Komponisten, mit den beiden Streichsextetten Repertoirewerke vorzulegen, die den Weg für Dvorák, Tschaikowsky und Schönberg ebneten. Es sind frühe Werke, die 1860 bzw. 1865 entstanden sind. Brahms schrieb an seinen Verleger, dass das zweite Sextett “in der gleichen freudigen Stimmung” sei wie das erste. Die Mitglieder des Belcea Quartetts haben sich für diese Höhepunkte des romantischen Kammermusikrepertoires durch ihre Freunde Tabea Zimmermann und Jean-Guihen Queyras zu einem denkbar luxuriös besetzten Streichsextett verstärkt.

Brahms was one of the first composers to write for pairs of violins, violas and cellos, blazing the trail for Dvořák, Tchaikovsky, Korngold and Schoenberg. His two sextets are early works, composed in 1860 and 1865 respectively. Brahms wrote to his publisher that the second was in ‘the same joyful vein’ as the first. Yet the composer’s life was sombre at this time: his mother died suddenly and his romantic relationship with the soprano Agathe von Siebold ended in failure; indeed, the first movement of the sextet opens with a viola motif on the notes A-G-A-D-B-E (AGADHE in German notation) . . . The members of the Belcea Quartet called in their friends Tabea Zimmermann and Jean-Guihen Queyras to record these peaks of the chamber repertory following a concert tour to some of Europe’s major venues.

Review

10. Mai 2022 Julia Spinola Mit ihrer phänomenalen Gesamteinspielung der Brahms-Quartette gewann das Belcea Quartett 2016 eine der begehrten Diapason d’or-Auszeichnungen. Nun hat es sich mit der Bratschistin Tabea Zimmermann und dem Cellisten Jean-Guihen Queyras zusammengetan, um die beiden Streichsextette aufzunehmen, mit denen Johannes Brahms sich in den Jahren 1862 und 1866, also gut zehn Jahre vor seinem ersten Quartett, an die vom übermächtigen Vorbild Beethoven besetzte Königsgattung der Kammermusik herangetastet hatte. Die sechs Musiker spielen mit einer traumwandlerischen künstlerischen Gleichgesinntheit zusammen, als musizierten sie seit Jahren regelmäßig miteinander. Die immense Ausdruckspalette, die Brahms in diesen Stücken aufreißt, wird drastisch und zugleich hochdifferenziert zum Leben erweckt. Die großen melodischen Spannungsbögen im Kopfsatz des 1. Streichsextetts singen die Musiker mit atemvoller Wärme in verblüffender Homogenität aus. Der zweite Satz betritt mit seiner schroffen Archaik in vibratolosem Streicherklang eine völlig andere Klangwelt. Die metrischen Eigenwilligkeiten des Scherzos treiben die Musik mit musikantischer Mutwilligkeit lustvoll ins Anarchische. Und den Ton völliger Vereinsamung im Poco adagio des 2. Streichsextetts hat man noch selten so fahl und aufgelöst gehört. –SüZe

Mit seinen beiden Streichsextetten schuf Johannes Brahms zwei wichtige Werke für die romantische Kammermusik, die ebenso dazu beitrugen, späteren und teils abstrakteren Kompositionen von Dvořák, Schönberg, Tschaikowski u.a. den Weg zu bereiten. Sie gehören zu seinen frühen Werken, die zwischen 1860 und 1865 entstanden sind und wurden von Brahms als Musik „in freudiger Stimmung” bezeichnet. Dank der vielen lyrischen Phrasen in allen individuellen Stimmen, sowie den rhythmischen, knackigen Mittelsätzen, erfreuen sich die Sextette einer großen Beliebtheit bei vielen Kammermusikensembles und werden häufig bei Festivals oder Kammermusikreihen gespielt. Die international gefeierte Bratschistin Tabea Zimmermann hat sich hier mit dem Belcea Quartett sowie Jean-Guihen Queyras am Cello zusammengetan, um die beiden Streichsextette mit viel Schwung und Klangschönheit zu einzuspielen. –rondomagazin –Rezension

…Was zeigt, wie sehr hier auf Augenhöhe Musik gemacht wird; wie orga-nisch die beiden Solisten verschmelzen mit der eingeschworenen Formation des Belcea Streichquartetts, das sich in dieser Besetzung über viele tausend Konzertstunden auf einander eingeschworen hat. Nur so können Passagen gelingen wie hier im Finale des ersten Streichsextetts von Johannes Brahms. Mühelos, schwerelos, schlackenlos. –Dezschlandfunk